Welche Zukunft?!
Ist unsere Zukunft in Stein gemeißelt? Gibt es nur diese eine? – Der Regisseur Andres Veiel und die Autorin Jutta Doberstein erkunden in ihrem interdisziplinären Forschungs-Theaterprojekt >>Welche Zukunft?!<<, das 28.9.2018 am Deutschen Theater Berlin Premiere feiern wird, Zukunftsvisionen bis 2028 und versuchen die Frage zu beantworten: Was können wir tun, um zu verhindern, dass uns eine nächste Finanz- und Wirtschaftskrise endgültig ruiniert?
Das interdisziplinäre Forschungs-Theaterprojekt ist unterteilt in zwei partizipative Elemente, zum einen hat am 16. September 2017 am Deutschen Theater Berlin ein Labor stattgefunden und zum anderen findet im März 2018 mit der Stiftung Humboldt-Forum im Berliner Schloss ein anknüpfendes Symposium statt. Das Labor, WELCHE ZUKUNFT?! bestand aus 13 Workshops, in denen renommierte Wissenschaftler und Künstler mit Beteiligten versuchten ihren Fachbereich angehörige (Krisen)Szenarien bis 2026 zu entwickeln, bevor 2028 der nächste große Finanzcrash passiert. Ökonomen, Meteorologen, Juristen, Soziologen, Klimaforscher, Geologen, Autoren und viele andere Beteiligte erarbeiteten an diesem Tag ein krisenhaftes Zukunftsmodell bis 2026. Die einzelnen Workshop-Beiträge wurden im gemeinsamen Plenum vorgetragen, welches von Ulrike Herrmann (taz) und Adrian Taylor (4sing) moderiert wurde. Zusammen wurde ein Zeitstrahl entwickelt, der sich aus unterschiedlichen Szenarien zusammensetzt. Beispielsweise wird 2018 Italien in einer Bankenkrise stecken und aus der EU austreten; bis 2019 wird in der EU ein Rechtsdruck erkennbar sein, der zur Schließung aller Außengrenzen führt; aufgrund der Ausbeutungsverhältnisse im Kapitalismus, welche die Menschen psychisch und physisch krank machen, wird bis 2020 80% der Bevölkerung arbeitsunfähig sein, sodass wahrscheinlich ein Grundeinkommen eingeführt werden muss. Weitere Szenarien sind, dass Schäuble EU-Finanzminister wird; das China Gläubiger von der EU wird, weil es europäische Banken aufgekauft hat. Google wird spätestens 2021 eine Bank eröffnen; die europäische Linke scheitert bei den Versuch die europäische Union zu retten; ein Bürgerkrieg im Irak sorgt für Ernteausfälle; Dürreperioden, Hitzewellen und Überschwemmungen sorgen für Klimaflüchtlinge; spätestens 2026 bricht die UN auseinander. Vorher wird spätestens 2025 die Deutsche Bank mit Wasser spekulieren und einige Jahre später findet der totale Crash statt. FINANZKRISE! Und eine Bewegung, die sich >>LET THEM EAT MONEY!<< nennt. Was wird passieren? Und wie wird es enden? – Weitere Infos zum Theaterprojekt WELCHE ZUKUNFT?! : https://www.welchezukunft.org/
>>LET THEM EAT MONEY!<<
Inspiriert durch das Theaterprojekt mit seiner krisenhafen Zukunft, folgt nun ein kleines Gedankenexperiment, welches ein alternatives (Staats-)Modell versucht, das fern von Kapitalismus und Nationalismus ist. Dieses Modell ist auf Globalisierung ausgerichtet und hat die Abschaffung aller Nationalstaaten zur Grundlage. Die Welt wird als Ganzes erfasst, ein globaler Raum mit einer zentralen Verwaltung. Hier werden unter anderen Daten von Produktionsverhältnissen gesammelt, Menschen als Weltbürger registriert, Unternehmen und so weiter verwaltet. Für eine bessere Organisation des Raums, wird die Welt in Gebiete unterteilt, die sich sinnvoll nach der Betrachtung von Längen- und Breitengraden ergeben. Bestehende Länder und Staaten werden gegebenenfalls beibehalten; aufgrund von klimatischen Veränderungen sind einige Gebiete nicht mehr bewohnbar. Jedes Gebiet bekommt eine Kommune, die sich um Ortsangelegenheiten und die Weitergabe von Daten an die zentrale Verwaltung kümmert. Es wird eine globale Verfassung, eine Art Grundgesetz formuliert. Dazu gehören unter anderem globale Arbeitsbedingungen, Lohnverhältnisse und Qualitätsstandards. Es wird kein materielles Geld mehr geben, sondern nur noch fiktives Guthaben. Das heißt das Bargeld hat sich aufgrund moderner Technologien abgeschafft und es gibt nur noch Kartenzahlung. Es gibt keine Grenzen mehr, jedes Individuum ist Weltbürger und bekommt einen Weltpass mit dem es sich ausweist. Der neue globalisierte Raum bietet den Bürgern ein Grundeinkommen, welches sich nach der gesundheitlichen Verfassung der einzelnen Menschen richtet und gegebenenfalls gebietsabhängig ist. Das zentrale an diesen Modell ist die Existenzsicherung (Weltbürgerkrankenversicherung, Nahrung, Bildung und Wohnraum) aller Weltbürger und ein respektvoller Umgang mit Tieren und Natur, weshalb unter anderen Produktionsverhältnisse zentral verwaltet werden, sodass Massenproduktion verhindert werden kann. Wurden in einem Gebiet ein Mehr an Waren hergestellt, werden diese an das Gebiet weitergeleitet, welches einen Bedarf an dieser Ware hat. So wird der Lebensstandard der Individuen globalisiert; Verschwendung und Massenproduktion werden verhindert. Es wird ein Gemeineigentum/ Gemeineinkommen geben, womit unter anderem die Grundsicherung abgedeckt wird. Banken, Pharmakonzerne, Gesundheitsvorsorge (Krankenkassen, Krankenhäuser und vieles mehr) Energiekonzerne, Wasser und öffentliche Verkehrsmittel gehören der globalen Verwaltung und sind Teil des Gemeineigentums. Neue Technologien werden zum Wohle von Mensch, Tier und Natur eingesetzt. Unternehmen, wie die Nahrungsmittelindustrie müssen Tranksaktionssteuern und Maschinensteuern zahlen. Es wird eine Weltwehrmacht geben. Weltsprache wird Englisch sein. …
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