Kapitalismuskritik im Berliner Konsumpalast

Britischer Kurator Steve Lazarides präsentiert im Bikini Berlin seine Wanderausstellung >>The Art of Banksy<<.

Im Berliner Konsumpalast Bikini Berlin lassen sich noch bis zum 5.6.2018 unterschiedliche Schlüsselwerke des Streetart-Künstlers Banksy bestaunen. Die Ausstellung >>The Art of Banksy<< setzt sich aus knapp 60 Originalzeichnungen, Gemälden und Skulpturen des Streetart-Künstlers zusammen, die aus privaten Sammlungen stammen. Banksys Arbeiten sind politisiert, poetisch, teilweise zynisch und haben immer eine direkte Mitteilung an den Betrachter. Wie beispielsweise sein Werk >>Toxic Mary<< (2004), das als zentrale Kriegsursache Religion benennt.

[caption id="attachment_1440" align="alignright" width="491"] Banksy >>Toxic Maria<< (2004)[/caption]

Viele der ausgestellten Werke sind Siebdrucke oder Arbeiten auf schlichten Unterlagen, wie Pappe und Holz. Einige Motive sind in der Ausstellung in unterschiedlichen Ausführungen zu sehen. >>The Art of Banksy<< integriert in die Anordnung der Bilder und Skulpturen zwei weitere mediale Angebote, einen Rundgang zu Banksys Streetart in der virtuellen Realität und  in einem Wohnbereich Filmmaterial zu Künstler und Werken. Ein weiteres Konsumangebot bietet der Banksy-Souvenir Shop. Die Anordnung der Bilder, Skulpturen und die weiteren medialen Angebote zum Künstler sind gelungen kombiniert, begleiten den Besucher wegweisend zu allen Elementen der Ausstellung, die mit der gespielten psychedelischen Musik harmonieren. Banksys Arbeiten regen zum Nachdenken an und erreichen aufgrund seiner politischen Aussagen und Ästhetik im öffentlichen Raum viel Aufmerksamkeit. Der Künstler selbst bleibt aber ein Mysterium. Bis heute ist nicht ganz klar, wer genau hinter dem Namen >>Banksy<<  steck.

>>[The] Genius with a Spray Can<<, wie er häufig genannt wird, meidet die Medien, ist gegen die Kommerzialisierung von Kunst und versucht mit seinen öffentlichen Arbeiten entgegen kapitalistischen Strukturen zu wirken. Dennoch schaffen es Kuratoren Banksys Werke für kommerzielle Ausstellungen zu gewinnen, auch wenn dies ohne sein Einverständnis geschieht. Lazarides Wanderausstellung >>The Art of Banksy<<, welche diesmal im Bikini Berlin stationiert ist und vorher in Amsterdam zu sehen war, ist nicht vom Künstler autorisiert. Banksy selber distanziert sich auf seiner Webseite von seinen ehemaligen Manager Steve Lazarides und von kommerziellen Galerien. Anders ließe sich >>The Art of Banksy<<, die auf Kommerz ausgerichtet ist, nicht erklären. Wobei ausgestellte Kapitalismuskritik in einem Konsumpalast, wie das Bikini Berlin, genau den Nerv von Banksys Arbeiten treffen und der Besucher hier die Kommerzialisierung von Kunst auf einem Silberteller präsentiert bekommt. Dass der britische Kurator Steve Lazarides und Banksy seit 2008 getrennte Wege gehen, ist verständlich. Ändert aber nichts an Lazarides Können, Steetart für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seine kuratierte Ausstellung >>The Art of Banksy<< ist interessant und bietet die Möglichkeit einige zentrale Werke des Streetart Künstlers zu hohen Eintrittspreisen gesammelt zu sehen.

>>The Art of Banksy<<, bis zum 5.6.2018 in Bikini Berlin, Karten unter: 01806 9990000 oder Tageskasse, Eintritt: 14,50 – 12 €

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