AUSGESCHLOSSEN! …
…Ich stand an der Küste und sprach mit der Brandung BLABLA, vor unserer Festung Europa, die heute Tausende von Menschen im Meer ertrinken lässt, weil wir keinen Platz für Geflüchtete haben. Komisch, dass gerade in Mannheim im „Benjamin Franklin Village“, ein Dorf mit einem Dutzend an leerstehenden Häusern, in denen mindestens 6000 Menschen wohnen könnten, als bestes Beispiel für das Gegenteil stehen kann. WER IST DIE LEICHE IM LEICHENWAGEN? Was geht mich deine Leiche an? AUSGESCHLOSSEN: Ein Privilegierter bestimmt die Mauer. So hat unsere schöne Festung, die Grenzschutzagentur „Frontex“ beauftragt, alle Menschen zurück ins Meer zu werfen. Wir haben Dublin II(I) miterstellt, damit wir, Deutschland, so viele Asylanträge wie möglich ablehnen können…
Der Pass ist zum edelste Teil eines Menschen geworden und fängt an Identitäten zu bestimmen und zu entscheiden, wer, wann und wo ausgeschlossen werden darf. Schotten dicht für die Menschen. Freie Märkte und Transparenz für das Kapital. TTIP und CETA. Der Morgen findet nicht mehr statt. Was du getötet hast, sollst du auch lieben, liebes Europa.
Und deswegen findet hier in Mannheim die 18. Schillertage unter dem Motto: „Geschlossene Gesellschaft“ statt, um Privilegierten, die Möglichkeit zu bieten sich solidarisch zu zeigen, in dem sie ins Theater gehen und sich berieseln lassen. Dafür wurden ferne Länder eingeladen und urbane Spielstätten benutzt, aber nachdem kurz über Ausschluss nachgedacht wurde, zieht auch er sich wieder hinter die Flügeltür aus Panzerglas zurück. Ich will nicht mehr sterben. Ich will nicht mehr töten. Ein Priviligierter. Mein Ekel. Ist ein Privileg. Bestimmt die Mauer. Stacheldraht. Gefängnis. Geschlossene Gesellschaft? – Ich bin mein Gefangener. Nur der Mensch, ist sich des bewussten Ausgrenzens bewusst. Nichts. Ekel. Aus dem Ruf nach mehr Freiheit, wird der Schrei nach dem Sturz der Regierung.
(Zuerst erschienen 18. Juni 2015, Festival-Zeitung für die 18. Internationalen Schillertage in Mannheim)
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